Appell der Offiziere: Rückkehr zu verpflichtenden Truppenübungen unumgänglich Wehr- und Sicherheitspolitisches Bulletin Nr. 2/3/22

Jahrelange Forderung der ÖOG darf nicht länger aufgeschoben werden

Wien (OTS) – „In keiner Sportart würde jemand fünf Jahre nach dem letzten Schulturnen in das Nationalteam einberufen werden. Beim Bundesheer ist das anders: da würden unsere Soldaten untrainiert einberufen werden – in einen Krieg!“ Mit diesem Vergleich versuchte der Präsident der Offiziersgesellschaft, Brigadier Erich Cibulka, bei einer TV-Diskussion den Grünen Wehrsprecher David Stögmüller davon zu überzeugen, dass eine Rückkehr zu verpflichtenden Truppenübungen nach dem bewährten 6+2-Modell (d.h. 6 Monate Grundwehrdienst und danach regelmäßige Übungen im Umfang von insgesamt 2 Monaten) erforderlich ist. Zuvor hatten sich SPÖ und FPÖ bereits für diesen Schritt ausgesprochen und die ÖVP gab an, den Vorschlag ernsthaft zu prüfen.

Die Allgemeine Wehrpflicht bedeutet Grundwehrdienst und anschließende Milizverwendung. Das in der Verfassung verankerte Miliz-System versteht den Soldaten als „Bürger in Uniform“, der für seine ideellen und materiellen Werte eintritt, und es sichert die Truppenstärke und damit die Durchhaltefähigkeit des Bundesheers bei großen Bedrohungen. „Diese Quantität braucht auch eine Qualität, die nur durch regelmäßige Truppenübungen erreichbar ist“, sagt Cibulka.

„Wir haben jetzt gerade gesehen, dass Vorwarnzeiten ein Wunschtraum sind. Deshalb muss die Miliz aus dem Stand und nicht erst nach langdauernder Einsatzvorbereitung aufbietbar sein. Es ist daher indiskutabel, dass sogenannte befristet-beorderte Miliz-Soldaten nicht einmal über eine Uniform und persönliche Ausrüstung verfügen“, kritisiert der Offiziersvertreter.

Abschließend hält Cibulka fest: „Der gesamte Mobilmachungsrahmen unseres Bundesheers beträgt 55.000 Soldaten. Die hätten alle im Wiener Happel-Stadion Platz. Man darf schon erwarten, dass es für diese kleine Armee zumindest eine Vollausstattung mit Ausrüstung, Waffen samt Munition, Gerät und KfZ gibt. Das ist einem reichen Land wie Österreich zumutbar.“

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