Der Offizier 4/2022

Wehr- und Sicherheitspolitisches Bulletin Nr. 11/12/22

Die elektronische Ausgabe des „Offizier 4/2022“ finden sie hier zum Download und hier zum Blättern!

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser

das Weihnachtswunder gab es zwar nicht, aber das Bundesheer wurde im nächstjährigen Budget mit einem Geldregen überschüttet, der sich allerdings bei näherem Hinsehen nur als Nieselregen entpuppt. Aber immerhin kann die Truppe jetzt wieder Hoffnung schöpfen, dass es etwas bergauf geht. Für diese Budgeterhöhung gebührt der Bundesregierung ein verhaltener Dank.

Und auch in der Ukraine gab es kein Weihnachtswunder. Der Krieg in der Ukraine ist längst zu einer Art Stellungskrieg geworden, der die enormen Schwächen der russischen Truppen schonungslos aufgedeckt hat. Mit diesen Streitkräften ist Russland niemals in der Lage, erfolgswirksam gegen Westeuropa zu marschieren. Die Mär von der realen Bedrohung durch russische Truppen scheint damit eher ein Werbegag der Rüstungsindustrien der westeuropäischen Staaten und der USA zu sein, da die Branche seit Jahren nicht die erwarteten Gewinne schreibt und das Herbeireden einer Bedrohung schon immer ein guter Stimulator für die Nachfrage nach Waffen ist.

Russland begann nun nach der schmachvollen Entwicklung seiner konventionellen Kriegsführung an den einzelnen Frontabschnitten mit der flächendeckenden Zerstörung kritischer Infrastruktur eine neue Phase des Krieges. Diese Entwicklung sollte uns wachrütteln. Die Luftabwehr muss in das Zentrum der Überlegungen auch beim Bundesheer rücken. Neben der Luftabwehr bleibt aber die Sicherung der kritischen Infrastruktur weiterhin eine wichtige Aufgabe des Bundesheeres. Dazu benötigt das Bundesheer aber Soldaten, Soldaten und nochmals Soldaten. Ohne die Wiedereinführung der (6+2) Monate Dienstzeit wird dies aber nicht gelingen, denn Papiersoldaten können keine kritische Infrastruktur schützen.

Viel Freude beim Durchblättern und Lesen dieser Ausgabe.

Ihr Chefredakteur
Harald Pöcher

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